Philosophie Bio Faire Kleidung


Muss es anderen Menschen schlecht gehen, nur damit wir billige Waren kaufen können? Welchen Preis zahlen andere für unseren Konsum und wie wirkt sich die Produktion auf unsere Umwelt aus?

Vor 17 Jahren haben wir uns diese Fragen häufig gestellt und fairtragen ins Leben gerufen. Denn es ist uns wichtig, Kleidung kaufen zu können, die nicht unter ausbeuterischen Bedingungen produziert wurde und Lebensräume zerstört.
Nach bestem Wissen und Gewissen treffen wir daher für Sie eine Vorauswahl an Textilien und Hersteller*innen, die unsere Werte widerspiegeln und für eine nachhaltige Produktion stehen:
  • Biologischer Anbau

    Die biologisch angebaute Faser ist schadstofffrei, was gut für die Umwelt, die Baumwollpflücker*innen und unsere Haut ist.
  • Umweltschonende Verarbeitung

    Die Kleidung wird keinen Behandlungen wie Bleichen mit Chlor oder Färben mit Azofarbstoffen unterzogen; darüber freuen sich die Umwelt, die Arbeiter*innen und die Endverbraucher*innen.
  • Einhaltung sozialer Standards

    Die Arbeitsbedingungen der Menschen in der Textilindustrie sind an soziale Standards gebunden, wie einen fairen Mindestlohn, keine ausbeuterische Kinderarbeit und das Recht der Arbeiter*innen auf die Bildung von Gewerkschaften.
  • Qualität und Funktionalität

    Damit Sie lange Freude an unserer Kleidung haben, sind Qualität und Funktionalität ebenfalls wichtige Kriterien, auf die wir im Einkauf achten. Wie sich das Material anfühlt, wie es verarbeitet und geschnitten ist, sind Aspekte, die auch zu einer nachhaltigen Mode beitragen und eine Verschwendung von kostbaren Ressourcen verringern können.

All diese Punkte denken wir stets mit, weil es uns wichtig ist, ein gutes Gewissen auch auf der Haut zu spüren!
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Informationen zu biologischem Anbau und fairem Handel

Ist bio und fairtrade nicht dasselbe oder zumindest ähnlich?
Was bedeutet fair trade eigentlich genau?
Was bedeutet "konventioneller Anbau" ?
Was bedeutet "biologischer Anbau" ?
Warum biologischer Anbau?
Welche Siegel stehen für eine nachhaltige Produktion?
Allgemeines zu Hanf
Allgemeines zur Baumwolle
Wieso ist Kleidung aus Biobaumwolle so besonders weich?
Was ist Bio-Leder?
Gibt es eine Übersicht über die Hersteller?


Ist bio und fairtrade nicht dasselbe oder zumindest ähnlich?

Dasselbe sind biologischer Anbau und fairtrade nicht. Trotzdem sind beide Aspekte sehr wichtig für die Menschen, die unsere Kleidung herstellen.
Durch den biologischen Anbau wird ihre Gesundheit nicht durch Chemikalien gefährdet. Und durch den fairen Handel (fair trade) werden sie angemessen für ihre Arbeit entlohnt.

Was bedeutet fair trade eigentlich genau?

Viele Menschen arbeiten in Entwicklungsländern damit wir unseren Kaffee, Schokolade und natürlich die Kleidung zu günstigen Preisen kaufen können.
Die meisten von ihnen arbeiten leider noch unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Vor allem Bekleidungskonzerne und Sportartikelhersteller produzieren in sogenannten Sweatshops.
Dort werden die Arbeiter unter schlimmsten Bedingungen ausgebeutet. Dass dies nicht funktionieren kann, kann man bei diesem kleinen Spiel selber sehr gut nachvollziehen...

Um dieses System von Ausbeutung zu durchbrechen gibt es den Fairen Handel.
Fairtrade bedeutet nicht nur, einen fairen Preis zu zahlen. Es geht vielmehr darum eine komplett andere Art von Handel zu treiben. Es sollen nicht um jeden Preis Profite erwirtschaftet werden, sondern wir wollen den Menschen in den Ländern helfen, in denen das Leben nicht so einfach und angenehm ist wie hier. Es geht darum, den Menschen eine Möglichkeit zu geben, eine nachhaltige Wirtschaft aufzubauen.

Wenn man Wirtschaft unter diesem Aspekt sieht, kann man damit große Veränderungen erreichen.

Viele unserer Hersteller unterstützen die Menschen außerdem in weitergehenden Projekten. Weitere Informationen dazu erhalten Sie direkt auf den Internetseiten unserer Hersteller.
 
Ganz konkret bedeutet der Faire Handel für uns:
- keine Zwangsarbeit
- keine Ausbeutung
- die Angestellten dürfen sich zusammenschließen, z.B. in Gewerkschaften
- humane Arbeitszeiten, bezahlte Überstunden
- keine Diskriminierung
- faire Löhne werden gezahlt
- keine Bestrafungsmethoden
- keine ausbeuterische Kinderarbeit
- Krankengeldzahlung

Allgemeines zu Hanf

Hanf ist sehr robust und kann fast überall auf der Welt angebaut werden.
Die Hanf-Pflanze kann sehr vielseitig verwendet werden. Zum Beispiel für pharmakologische Produkte, Rauschmittel, Seile, Stoffe, Papier, Torfersatz, Speiseöl, Kosmetika. Und eben auch für Bekleidung!
Kleidung aus Hanf hat den Vorteil, dass sie im Sommer angenehm kühlt und im Winter wärmt.

Anbau von Hanf

Da Hanf sehr unempfindlich Schädlingen gegenüber ist, werden keine Insektizide benötigt. Auch Unkrautvernichtungsmittel (Herbizide) braucht man keine, weil die Pflanzen bereits nach wenigen Tagen den Boden vollständig beschatten, sodass kein Unkraut mehr Licht findet. Dadurch wird die Umwelt sehr entlastet. 

Die Wurzeln des Hanf können bei entsprechenden Bodenverhältnissen bis zu 140 cm tief in den Boden eindringen; das ist wesentlich tiefer als bei vergleichbaren Nutzpflanzen. Aus diesem Grund wurde Hanf früher häufig auf ausgelaugten, verhärteten Böden gepflanzt, um den Boden zu lockern und gegebenenfalls für den späteren Anbau anspruchsvollerer Pflanzen wie etwa Getreide vorzubereiten. Hanf wurde ebenfalls in versteppten Gebieten verwendet, um den Boden nicht nur zu lockern, sondern zugleich zu beschatten. Erst wenn der Boden gebessert war, wurden andere Nutzpflanzen gesät.

Allgemeines zur Baumwolle

Seit Jahrtausenden wird Baumwolle als Rohstoff für Textilien verwendet.
Sie ist der mit Abstand wichtigste textile Rohstoff der Welt; man nennt sie auch "weißes Gold".
Baumwolle ist extrem saugfähig, also ideal für Kleidungsstücke, die direkt auf der Haut getragen werden: z. B. für Unterwäsche, Nachtwäsche, für Bademäntel, Hausanzüge und Babystrampler. Baumwolle wirkt temperaturausgleichend, reizt die Haut nicht, ruft keine Allergien hervor und ist daher für hautsensible Menschen, insbesondere Babys und Kleinkinder, hervorragend geeignet.

Baumwollanbau

Baumwolle kann nicht überall angebaut werden. Um zu keimen und zu wachsen braucht die Baumwollpflanze eine Temperatur von mindestens 15 Grad Celsius; etwa 150 bis 180 Tage im Jahr müssen frostfrei sein.
Heutzutage sind die Hauptanbaugebiete für Baumwolle China, Indien, Pakistan und die GUS-Staaten.

Was bedeutet "konventioneller Anbau" ?

- verseucht Wasser, Luft und Boden
- gefährdet Leben und Gesundheit der Baumwollarbeiter
- zerstört Flora und Fauna

Konventionell angebaute Baumwolle gehört zu den am stärksten mit Pestiziden behandelten Kulturpflanzen. Künstliche Bewässerung, Einsatz von Pestiziden, Entlaubungsmitteln, Insektiziden und anderen Umweltgiften führt zu großen Umweltschäden und der Zerstörung natürlicher Ressourcen.
Zusätzlich kostet der hohe Einsatz dieser Chemikalien viele Baumwollarbeiter ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben.

Darüberhinaus verseuchen die Chemikalien das Grundwasser. Dadurch entsteht ein Mangel an Trinkwasser. Erschwerend kommen für die Bevölkerung Krankheiten hinzu, die durch die aufgewirbelten Insektizide, Dünge- und Welkemittel verursacht werden.

Baumwolle stellt hohe Ansprüche an die Bodenqualität.
Durch die intensive Nutzung (und Düngung) ist der Boden wenigen Jahren ausgelaugt und unbrauchbar. Das führt dazu, dass immer größere Flächen ehemals guten Ackerlandes völlig wertlos sind. Die Böden versalzen und versteppen.

Was bedeutet "biologischer Anbau" ?

- natürliche Landwirtschaft
- umweltverschmutzende Substanzen vermeiden
- Wasserverbrauch reduzieren

Beim ökologischen Anbau von Baumwolle werden keinerlei Pestizide, Insektizide sowie Kunstdünger verwendet. Alle zwei bis drei Jahre findet ein Fruchtwechsel statt, gedüngt wird nur mit natürlichen Düngemitteln. Zur Unkraut- und Schädlingsbekämpfung werden ausschließlich biologische Methoden angewandt. Es werden keine Entlaubungsmittel verwendet; die Baumwolle wird handgepflückt. Dadurch wird das ökologische Gleichgewicht in den Anbaugebieten erhalten, Boden, Luft und Wasser werden nicht mit schädlichen Stoffen belastet, und die Gesundheit der Baumwollarbeiter wird nicht geschädigt.

farbig gewachsene Baumwolle

Früher gab es Baumwolle in sehr vielen verschiedenen Farben. Die meisten dieser Arten sind mittlerweile ausgestorben. Es gibt jedoch außer dem Naturweiß noch Baumwolle in den Farben grün und braun. Bei fairtragen findet man die farbig gewachsene Baumwolle hauptsächlich im Kleinkinderbereich.
Die farbig gewachsene Baumwolle hat den Vorteil, dass die Farbe nicht herausgewaschen werden kann. Vielmehr werden die Farben beim Waschen eher noch kräftiger.

Warum biologischer Anbau?

Der konventionelle Anbau von Baumwolle belastet die Umwelt extrem. Ein oft genanntes Beispiel verdeutlicht das: Nur rund 2,5 % der globalen Anbaufläche wird für die Baumwollproduktion verwendet. Gleichzeitig kommen auf diesen Flächen aber 11 % aller Pestizide und 25 % der weltweit hergestellten Insektizide zum Einsatz.
Diese Gifte schaden den Menschen, die auf den Feldern und in den weiterverarbeitenden Betrieben arbeiten und hinterlassen nachhaltige Schäden in der Natur.
Darüberhinaus gefährden sie die Endverbraucher (vor allem die empfindliche Haut von Kleinkindern und Säuglingen), denn nicht alle Gifte können aus den Textilien ausgewaschen werden und kommen so mit der Haut in Kontakt.

Für die Produktion eines handelsüblichen T-Shirts werden etwa 150 g Pestizide und Insektizide verwendet. Bei der Produktion von Biobaumwolle werden überhaupt keine Chemikalien verwendet.

Auswirkungen von Pestiziden auf den Boden --> langfristig Erosion. Einmal geschehen, ist das nicht rückgängig zu machen!

Von ökologisch-alternativen Anbaumethoden profitieren die Bauernfamilien, weil der Verzicht auf teure Pestizide ihre Ausgaben senkt und sie so vor der häufigen Verschuldung bewahrt. Zudem wird der Vergiftung des Grund- und Trinkwassers vorgebeugt.
Da die Baumwolle im Wechsel mit anderen Nutzpflanzen angebaut wird, ist die direkte Versorgung mit Lebensmitteln gesichert.

Warum ist Kleidung aus Biobaumwolle so besonders weich?

Das liegt an dem besonderen Ernteverfahren:
Im konventionellen Baumwollanbau ist es häufig so, dass die Baumwolle maschinell geerntet wird. Dazu wird Entlaubungsmittel auf die Pflanzen gespritzt, um die Blätter von der Pflanze zu lösen. Anschließend werden die Knospen mit einer speziellen Maschine abgeerntet.
Diese Maschine erntet jedoch alle Knospen. Auch die, die noch nicht reif sind oder keine gute Qualität haben.
Im biologischen Anbau werden keine Chemikalien verwendet. Deshalb wird dort von Hand geerntet. Die Bauern können die Qualität schon beim Pflücken kontrollieren, und ernten deshalb nur die reifen Knospen.
Deshalb ist Kleidung aus Biobaumwolle so angenehm weich!

Gibt es eine Übersicht über die Hersteller?

Ja! Hier finden Sie die Liste und weitere Infos über unsere Hersteller

Was ist Bio-Leder?

Seit vielen Jahrhunderten schon verwenden die Menschen Leder.

Um das Leder vor Fäulnis zu schützen hat man anfangs die Häute an der Luft oder am Feuer getrocknet.
Nach und nach wurden andere Verfahren erfunden -  mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Umwelt.

Wichtig bei Ökoleder ist, dass es chromfrei gegerbt wird.


Gerbung
Die Gerbung der Häute zu Leder erfolgt mit Hilfe einer Mischung aus Natriumbicarbonat (bekannt als Backtriebmittel, Backpulver) sowie Auszügen aus Teilen verschiedener Pflanzenarten (Tara, Valonea, Rhabarber).

Lichtechtheit
Die Farbstoffe im Leder verändern sich unter dem Einfluss der energiereichen Strahlen der Sonne. Je nach Gerbart und verwendeten Gerbstoffen tritt dieser Effekt unterschiedlich stark auf: die ursprüngliche Farbe des Leders kann nachdunkeln oder verblassen. Es handelt sich um einen natürlichen Prozess, der nur durch den massiven Einsatz chemischer Hilfsstoffe auf der Lederoberfläche eingedämmt werden könnte. Aus gesundheitlichen und ökologischen Erwägungen ist es jedoch vernünftiger, seine Ledermöbel, Ledertextilien oder Schuhe nicht über längere Zeit der direkten Sonne oder eine starken Lichtquelle auszusetzen, sondern sie an schattigen Stellen zu platzieren.